Kürbise, Rosen, Schnittlauch, Tomaten, Salbei, Liebstöckl, Paprika, Erdbeeren und vieles mehr wurde bereits gesetzt. Es ist wundervoll zusehen wie das Projekt wächst und immer mehr Gestalt annimmt.
Die Erde für unser Projekt
Spruch des Tages: Franz von Assisi
„Beginne mit dem Notwendigen,
dann mit dem Möglichen
und plötzlich wirst du das Unmögliche tun.“
Wir haben es geschafft innerhalb von 2 Tagen, 21,8 tonnen Erde mit unserer reinen Muskelkraft zu bewegen. Ein herzliches Dankeschön an alle Mitwirkende und vielen Lieben Dank an Frau Uli Sima http://www.ullisima.at die Stadträten für Umwelt, MA 42, wiener stadtgärten und Ma 48
Wühlmausgitter-Alternative
An unseren Lärchenbeete wurde zum Schutz vor Wühlmäusen und anderen Nagern, ein Gitter am Boden befestigt. Daher aber bei den recycelten Paletten-Beeten der geringste wiederstand, durch die Abstände der Hölzer, die innen Folie darstellt, reicht es bei diesen Kreationen den Rand innen mit ein wenig Kies aufzuschütten.
Dies haltet nicht nur mögliche unerwünschte Nager fern, sondern sorgt zusätzlich noch für ein bisschen mehr Stabilität.
Die letzten Hochbeete der Kerngruppe
Unsere Schmuckstücke sind aus 100% Lärchenholz gezimmert. Dank Lars ging auch dieser Aufbau einfach
von statten.
Insgesamt gibt es 3 Hochbeete aus recycelten Paletten, denn die Nachhaltigkeit steht bei uns an vorderster Stelle.
Das zweite Hochbeet
Ein Werbespot auf W24
Seit 31.3.2015 gibt es auf W24 einen 24sec Werbeclip für unser Projekt in Form eines Porträt-Clip von unserem Obmann Michael Roser
Hier gehts zum online link: http://www.w24.at/Mein-Gemeindebau/820986
Das erste Hochbeet
Der Gartenzaun als Raumgrenze?
Schon der Begriff Garten, der aus dem Indogermanischen abgeleitet ist und so viel wie „das Eingefasste“ bedeutet, verweist auf die Umzäunung – und damit Abgrenzung – als einen seiner wesentlichen Bestandteile. Die Grenze kann sogar als ausschlaggebend für des Ambiente des Gartens als Ruhe- und Rückzugsort gedeutet werden: Der Zaun grenzt den Garten ab von äußeren Turbulenzen, vermittelt dabei nicht das Gefühl des Eingesperrt-Seins sondern vielmehr jenes der Sicherheit, wodurch die Möglichkeit besteht, die Seele baumeln zu lassen. Indirekt angesprochen wird dabei das ein- beziehungsweise ausschließende Moment in der Konstitution von Raum, das durch die Form der Grenze ausgelöst oder verstärkt werden kann. Georg Simmel zufolge liegt die Funktion der Grenze in eben dieser Abgrenzung nach Außen und dem Zusammenschluss nach Innen. Für die sich im Garten Befindenden übernimmt der Zaun also eine andere Funktion als für jene außerhalb desselben.
Der Gartenzaun vermag aber noch mehr. Als räumliche Struktur verhindert er nicht nur Handlungen – wie etwa das Betreten von Gartenfremden –, er ermöglicht sie auch. Die in vielen Fällen durchsichtigen und nur halbhohen Gartenzäune bieten sich für einen stattfindenden Austausch an, ein „kommunikatives und kooperatives Transzendieren“ wird so möglich und auch forciert. Auch wenn der Zaun eines Gartens die Grenze zwischen Innen und Außen – zum Teil auch zwischen Privat und Öffentlich – markiert, ermöglicht er je nach materieller Beschaffenheit wechselseitigen Austausch, der sich im Gespräch über den Gartenzaun manifestieren kann.
Der Zaun als Grenze des Gartens kann hinsichtlich der Intention der GartennutzerInnen unterschiedlich gestaltet sein und lässt im Gegenzug Rückschlüsse auf die Absichten seiner ErrichterInnen zu. In durchlässiger Form wird mit dem Zaun Kommunikation und Interaktion zwischen Innen und Außen ermöglicht, ebenso kann mit ihm eine Abschirmung einer privaten Zone erreicht werden, indem die Grenze dicht bepflanzt wird oder indem anderweitig für Sichtschutz gesorgt wird. Zentral hierbei ist demnach die materielle Komponente, die auch im Falle des Zaunes ausschlaggebend für seine symbolische Wirkung ist und sich damit auf den Umgang mit beziehungsweise auf die Handlungsmöglichkeiten durch diese Grenze auswirkt. Von Simmel wird die Grenze beschrieben als „(k)eine räumliche Tatsache mit soziologischen Wirkungen, sondern [als] eine soziologische Tatsache, die sich räumlich formt“. Er betont aber auch, dass sie – sobald materiell geformt – wirksamer ist als jene ohne räumliche Objektivation.
Quelle zum weiterlesen: http://othes.univie.ac.at/3316/1/2008-12-18_0340116.pdf
Der bau des Gartenzauns
Nach gut 2 Jahren Vorbereitung ist es nun endlich so weit, wir haben mit dem Bau des Gartens begonnen.
Donnerstag und Freitag, innerhalb von 2 Tagen ist es uns gelungen 34 Zaunpfosten und 2 Tore in die Erde zu versenken und zu betonieren. Dies wurde durch eine wundervolle gemeinschaftliche Zusammenarbeit der Gruppe geschafft.
„Es sind nicht die grossen Worte, die in der Gemeinschaft Grundsätzliches bewegen: es sind die vielen kleinen Taten der einzelnen.“
Scheel, Mildred
Dekommodifizierungsprozesse im urbanen Garten Neuverhandlung lokalen Wissens?
Im Laufe der Entstehung des Gemeinschaftsgarten-Projekts „Garten Unser-Döbling“, haben WIR uns intensiv mit bestehenden Projekten und Lektüren dieser Thematik auseinandergesetzt. Dabei stießen WIR auf die Gemeinschaft des Gartenpolylog und die Arbeit von Barbara Dörsch, welche WIR jeden interssierten ans Hertz legen. Diese Arbeit ermöglicht nicht nur einen Einblick in die Sozialen, Wirtschaftlichen und Ökologischen Auswirkungen dieser Bewegungen, sondern enthält auch noch eine Empfehlung, sehr informativen Lektüren über urbane Gärten.
Widerstandspotential durch Subsistenz
Selbstversorgung kann eine aktive Distanzierung vom dominanten sozio-technischen Regime bedeuten (Ploeg 2010: 7). Dabei stellt sich anknüpfend an Ploegs These die Frage, ob es im städtischen Umfeld überhaupt möglich ist, die Kontrolle über die eigene Ressourcenbasis wiederzuerlangen. Vertreter_innen der Subsistenz sind meist gleicher- maßen scharfe Kritiker_innen der herrschenden kapitalistischen Marktökonomie und Verfech- ter_innen des Potentials der Subsistenzorientierung für gesellschaftliche Transformationsprozesse, sowohl im ruralen, als auch im urbanen Kontext. In den älteren Forschungen zu Subsistenz wird sie als Strategie für zukünftige lokale und globale Politiken begriffen. Müller stellt diesbezüglich einen Zusammenhang zwischen der „Orientierung am Alten“ und den neuen Formen der Lebensführung, der Arbeit und der Kooperation her, „die die (klein)bäuerliche Produktionsweise ins nächste Jahr- tausend [21.Jahrhundert, meine Anm.] retten soll[en]“ (Müller 1999: 46). Die scheinbar „traditio- nellsten“ (Klein)bäuer_innen seien Vorreiter_innen in Bezug auf Innovation, denn
„[…] sie setzen nicht auf ‚moderne’ Monokulturen, sondern kombinieren Handlungsmuster der dörflichen Ökonomie mit neuen sozialen Lebenszusammenhängen und ausgewählten, eigenorganisierten Kontakten zu urbanen Konsumentenzuammenschlüssen, die als Ersatz für nicht mehr existierende dörfliche Zusammenhänge fungieren sollen.“ (ebd.)
Dahm und Scherhorn (2008: 38) gehen angesichts der Notwendigkeit nachhaltiger Lebensstile von einer Rückkehr zu lokalen und regionalen Strukturen und einer zunehmenden Selbstversorgung aus. Meiner Meinung nach stellt ihr Konzept der urbanen Subsistenz ebendiesen Anspruch für ein urbanes Umfeld in Aussicht:
„Das zentrale Merkmal der urbanen Subsistenz ist nicht die Eigenproduktion land- und hauswirtschaflicher materieller Güter, sondern eine selbsttätige Versorgung mit – privaten Urbane Gärten als Teil der Entwicklungsforschung oder öffentlichen – marktfreien Gütern, die die dabei nötigen Güter subsidiär heranzieht, sich aber nicht vom Markt abhängig macht.“ (ebd.: 24)
Es geht jedoch nicht um eine vollständige Auslöschung des bestehenden Marktes, sondern um eine zunehmende Autonomie von globalen und externen Strukturen.29 Dahm und Scherhorn sprechen hierbei von einem Bewusstsein um Subsistenz:
„Modernisierung der Subsistenz verlangt nicht, dass man den Spielraum jederzeit voll ausnutzt, sondern sich jederzeit seiner bewusst ist. Denn dieses Bewusstsein ist es, was die innere Abhängigkeit von der Erwerbsarbeit gering hält, weil Alternativen der Subsistenzarbeit wünschenswert erscheinen und man sie bei Bedarf aktivieren kann. Dazu müssen sie als wirkliche Alternativen empfunden werden.“ (ebd.: 40f.)
Quelle zum weiterlesen: https://gartenpolylog.org/system/files/59/1e241c48-e177-4e2a-81c1-469a8eef8b82/DA_Dekommodifizierungsprozesse_Barbara_Doersch_2013pdf.pdf